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10 Gründe für einen Schreber- oder Kleingarten

Was es mit dem Hype um Kleingärten auf sich hat

10 Gründe für einen Schreber- oder Kleingarten

🕐 LESEZEIT ≈ 7 min.

Spießige, alte Menschen mit Gartenzwerg-Sammlung: Dieses Klischee über Kleingärten gehört längst der Vergangenheit an. Denn es sind vor allem immer jüngere Leute aus Großstädten, die Klein- und Schrebergärten für sich entdecken. Überlegst Du auch, Dir ein kleines Stück Grün in Stadtnähe zuzulegen? Wir erklären den Unterschied zwischen Klein- und Schrebergarten und nennen Dir 10 gute Gründe für Deine eigene Gartenoase.

Was ist eigentlich ein Kleingarten?

Kleingärten sind beliebter denn je: Allein der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde (BDG) zählt in Deutschland über 900.000 Kleingärten, die von rund 5 Millionen Menschen genutzt werden. Doch was genau ist ein Kleingarten? Wie für alles, so gibt es auch für Kleingärten ein Gesetz – das Bundeskleingartengesetz (BkleingG). Es definiert einen Kleingarten als Garten, der den Nutzenden zur „nichterwerbsmäßigen gärtnerischen Nutzung“ sowie zur Erholung dient. Die Gärten liegen in einer Anlage mit mehreren Einzelgärten, die zusammen mit Wegen, Spielflächen und Vereinshäusern eine Kleingartenanlage bilden.¹ So gibt es noch einige besondere Eigenschaften von Klein- und Schrebergärten:

  • Vereinsleben: Wer mit einem Kleingarten liebäugelt, sollte sich nicht nur für Gartenarbeit und Grillfeste begeistern, sondern auch für das Vereinsleben. Als Mitglied in einem Kleingartenverein gehört es dazu, an Arbeitseinsätzen teilzunehmen – beispielsweise werden Wege gepflegt, Spielplätze renoviert oder Vereinshäuser in Schuss gehalten. Auf gemeinsamen Festen und über den Gartenzaun hinweg gibt es viele Möglichkeiten, sich mit anderen Gartenfreunden anzufreunden, denn der Gemeinschaftssinn gehört auch zum Vereinsleben.
  • Pacht: Ein Kleingarten wird auf unbestimmte Zeit gepachtet. Zur Pacht gehören der Preis pro Quadratmeter, der Mitgliedsbeitrag für den Kleingartenverein und die Kosten für Strom, Abwasser und Versicherungen. Alles zusammen kann im Schnitt bis zu 500 Euro pro Jahr kosten, von Stadt zu Stadt unterschiedlich. Übernimmt man den Schrebergarten, zahlt man außerdem eine einmalige Ablöse an den früheren Besitzenden – etwa für die Gartenlaube, Bäume oder andere Pflanzen. Laut Bundesverband Deutscher Gartenfreunde liegt diese Ablöse durchschnittlich bei 3.500 Euro.
  • Nutzung: Ein Kleingarten soll der Erholung dienen, muss aber in erster Linie „kleingärtnerisch“ genutzt werden. Das heißt, dass mindestens ein Drittel der Fläche für den Obst- und Gemüseanbau genutzt werden soll (Az. III ZR 281/03). Diese sogenannte Fruchtquote wird auch vom Vorstand des Vereins überprüft. Wer nur einen Ziergarten pflegt – mit Gartenlaube, Grillplatz, Rasen und Sträuchern – kann gekündigt werden.

Eine kurze Geschichte des Schrebergartens

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gab es sogenannte „Armengärten“: Für eine geringe Pacht konnten Familien auf bis zu 400 Quadratmetern in Stadtnähe Obst und Gemüse anbauen. Das war nötig, denn in Folge der Industrialisierung hatten sich die Lebensbedingungen in den Städten verschlechtert, in denen nun immer mehr Menschen lebten und arbeiten. Parallel dazu verwirklichte der Leipziger Schuldirektor Ernst Innozenz Hausschild den Wunsch seines verstorbenen Freundes, des Arztes Moritz Schreber: Er legte zusammen mit Eltern erst Spiel- und Turnplätze, später Beete für Kinder und Jugendliche an. Sie sollten zum Spielen unter freiem Himmel und für die Natur begeistert werden. An den Beeten fanden aber auch die Erwachsenen Gefallen, sodass bald darauf immer mehr „Familienbeete“, Gartenparzellen und schließlich auch Gartenvereine entstanden. Die Bezeichnung „Schrebergarten“ hat sich bis heute gehalten – synonym zum Kleingarten. Noch immer führt Leipzig, zusammen mit Berlin und Hamburg, das Ranking der meisten Kleingärten an.

10 Gründe für einen Kleingarten

Vereinsordnung, „nicht erwerbsmäßige gärtnerische Nutzung" und Arbeitseinsätze: Das mag auf den ersten Blick nicht für Klein- und Schrebergärten sprechen. Blickt man genauer auf das grüne Stück Natur, sieht man mehr als einen Grund, die den Hype um den Kleingarten erklären. Falls Du noch überlegst, haben wir einige gute Argumente zusammengetragen:

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1. Gartenland für alle: Mehr als 50 Prozent der Deutschen wohnen in einer Mietwohnung² – wahrscheinlich ohne einen Garten zu besitzen. Ein Klein- oder Schrebergarten ist deshalb eine preiswerte Alternative, wenn man sich kein eigenes Haus mit Garten leisten kann.

2. Gärten in der Stadt: Man muss nicht weit rausfahren, um in Stadtnähe die bis zu 400 m² großen Klein- und Schrebergärten zu finden. Sie sind ein kleines Stück Natur mitten in der Stadt, die – städtebaulich gesehen – Freiflächenangebote sind und den Wohn- und Freizeitwert einer Stadt erhöhen.

3. Lebendige Gartengemeinschaft: Zum Kleingärtnern gehört auch das soziale Miteinander: Man hilft sich gegenseitig, feiert gemeinsame Grill- und Vereinsfeste und pflegt jahrelange Freundschaften mit anderen Gartenfans. Dabei kommen Menschen aus allen sozialen Schichten, Nationalitäten und Generationen zusammen.

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4. Gesunde, ausgewogene Selbstversorgung: Bei allem, was man anbaut, weiß man genau, woher es kommt – und dass es beispielsweise keine schädlichen Chemikalien enthält. Auch, wenn man sich mit den Erträgen aus einem Kleingarten nicht komplett selbst versorgen kann, so bringt man einen großen Teil für seine gesunde, ausgewogene Ernährung über die Ernte ein.

5. Ökologische Funktionen: Nicht bebaute, bepflanzte Flächen in Kleingärten sind Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Naturnahe Flächen wie Teiche, Wildblumenwiesen oder Brut- und Nisthilfen unterstützen die städtische Artenvielfalt. Außerdem haben Kleingärten eine klimatische Ausgleichsfunktion, sind Lärmschutz und Schadstofffilter, schützen den Boden und sorgen für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt.

6. Gesundheitliche Vorteile: Mähen, graben, jäten, Holz hacken: Bei der Gartenarbeit werden viele Muskeln trainiert, während der Blutkreislauf angeregt und das Herz-Kreislauf-System gestärkt wird. Unter freiem Himmel, bei beruhigenden Naturgeräuschen arbeiten wirkt ebenso entspannend, senkt den Blutdruck und lindert Schmerzen. Studien legen nahe, dass beim Gärtnern besser Stress abgebaut werden als etwa beim Lesen.³

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7. Spiel- und Lernwiese für Kinder: Für Kinder sind Klein- und Schrebergärten hauptsächlich ein Abenteuerspielplatz. Doch können sie auch vom Garten lernen – wie Pflanzen wachsen, blühen, Früchte tragen und wieder vergehen, woher das Obst und Gemüse auf ihrem Teller kommt und was man dafür tun muss. Daneben bleibt aber auch genug Zeit zum Toben und Spielen im Freien, das für sie wichtige gesundheitliche Vorteile hat – etwa ihren Geruchs-, Gehör- oder Tastsinn stärkt – und ihr natürliches Bewegungsbedürfnis stillt.

8. Kreativer Freiraum: Der eigene Garten bietet Raum zur kreativen Entfaltung – etwa beim Anlegen der Blumen- und Kräuterbeete, bei der Gestaltung von Biotopen oder beim Einrichten der Gartenlaube. Hält man sich an die Kleingartenordnung des Vereins, sind der gärtnerischen Kreativität kaum Grenzen gesetzt.

9. Eigene Persönlichkeitsentwicklung: Die Arbeit im Garten einerseits, das ehrenamtliche Engagement im Gartenverein andererseits: Beides trägt zur Persönlichkeitsentwicklung bei, während man sich kreativ, handwerklich und ehrenamtlich betätigt.

10. Privates Naherholungsgebiet: Nach Feierabend, am Wochenende oder in den Ferien: Kleingärten sind Naherholungsgebiete, in die man sich zur Entspannung zurückziehen kann – auch, wenn es in einem Garten natürlich immer etwas zu tun gibt. Hat man sich seine Idylle im Grünen geschaffen, ziehen viele den Kleingarten sogar einem Urlaubsziel in der Ferne vor.

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Quellen:

¹ Gesetze im Internet: Bundeskleingartengesetz (BKleingG), aufgerufen am 08.03.2022.

² DeStatis: Wohnungsbestand Ende 2019: 42,5 Millionen Wohnungen, aufgerufen am 09.03.2022.

³ Van den Berg, Custers: Gardening promotes neuroendocrine and affective restoration from stress, in: Journal of Health Psychology 16 (1), 2011, aufgerufen am 09.03.2022. 

Bilder von Ulza via Shutterstock sowie Cafer Mert Ceyhan, Markus Spiske und Filip Urban via Pexels.