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Ideen und Tipps für Mikroabenteuer

Einfach raus und machen

Ideen und Tipps für Mikroabenteuer

🕐 LESEZEIT ≈ 8 min.

Die besten Abenteuer findet man oft vor der eigenen Haustür – ohne, dass man viel planen, organisieren oder ausgeben muss. Genau das ist das Prinzip von Mikroabenteuern, die die perfekte, spontane Flucht in die Natur sind. In diesem Artikel erfärhst Du alles, was Du wissen musst, und erhältst viele Ideen für eine kleine, abenteuerliche Auszeit vom Alltag, sowohl für Beginnende als auch für Fortgeschrittene.

Was sind Mikroabenteuer?

Ein Abenteuer, das kurz, einfach, lokal und günstig ist – und dennoch Spaß macht, aufregend, herausfordernd und erfüllend ist", so beschreibt der britische Abenteurer Alastair Humphreys Mikroabenteuer. Humphrey war es auch, der mit seinem Buch „Microadventures“ den Begriff prägte und so vielmehr einen Lebensstil, als einen Trend auch über Großbritannien hinaus bekannt machte. In einer Welt, die mehr und mehr urbanisiert, digitalisiert und geschäftig ist, bieten Mikroabenteuer eine realistische Flucht in die Wildnis, die Einfachheit und die Natur. Es geht nicht um aufwendige Reise- und Routenplanungen oder weite Reisen in ferne Länder, sondern um kurze Alltagsfluchten und spontane Outdoor-Erlebnisse. Das Prinzip ist: einfach raus und machen.¹ "Get out of the towns and tourist spots. Climb a hill. Done.", schreibt Humphrey auf seiner Website, denn Abenteuer, egal ob aufregend, entschleunigend oder entspannend, liegen auch vor der eigenen Haustür.

Abenteuerlich, erholsam oder kinderfreundlich: 20+ Ideen für Mikroabenteuer

Von einem Mikroabenteuer versprechen sich alle etwas anderes: Die einen wünschen sich Ablenkung oder Entspannung vom stressigen oder immer gleichen Alltagstrott, die anderen suchen nach etwas Nervenkitzel nach dem 9-to-5-Job. Was auch immer es ist: Lass Dich von unseren, sogar kindertaugliche für Mikroabenteuer inspirieren.

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Erstmal rantasten: 10 Ideen für Beginnende

Für Mikroabenteuer gibt es kein festes Regelwerk, nur möglichst spontan, einfach und unkompliziert sollte es sein. Um sie von längeren, aufwendiger geplanten Outdoortrips abzugrenzen, stellen viele aber eigene Spielregeln auf. Dabei geht es auch um nachhaltiges Reisen, sodass man nur zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, im Freien übernachtet und Rücksicht auf die Natur und ihre Lebewesen nimmt. Mit diesen Gedanken im Hinterkopf haben wir 10 Ideen für Mikroabenteuer:

  • Nachtwanderung unternehmen: Bei einer nächtlichen Wanderung kannst Du Gegenden, die Du gut kennst, noch mal auf ganz andere Weise entdecken. Aus der Nachtwanderung wird ein Mikroabenteuer, wenn Du einen Aussichtspunkt anläufst, an dem Du am nächsten Morgen den besten Blick auf den Sonnenaufgang hast.
  • Waldbaden: Für ein paar Stunden durch den Wald spazieren und ihn bewusst wahrnehmen, macht uns ruhiger und entspannter. Auch Studien belegen, dass das sogenannte Waldbaden positive Effekte auf das körperliche und psychische Wohlergehen hat.³
  • Sonnenaufgang beobachten: Suche einen Berg oder eine Anhöhe in der Nähe, zu der Du zu Fuß wanderst oder mit dem Rad fährst, und bleib bis zum Sonnenaufgang. Geht natürlich auch mit Sonnenuntergängen!
  • Eine Radtour machen: Plane eine Tour mit dem Rad, entweder mit bestimmter oder unbestimmter Route. Packe Ausrüstung, Proviant, Schlafsack und Isomatte ein, sodass Du eine Nacht unter freiem Himmel schlafen kannst.
  • An die Endhaltestelle fahren: Fahre mit der S-Bahn, der U-Bahn oder dem Zug bis an die Endhaltestelle – und geh den Weg zu Fuß zurück.
  • Einen Berg erklimmen: Recherchiere den höchsten Punkt in Deiner Nähe und erklimme ihn! Du kannst Dich immer weiter steigern: Als nächsten sind die höchsten Punkte der Region oder des Bundeslandes an der Reihe.
  • Einen See umrunden: Suche einen See in der Nähe auf und umrunde ihn, zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Noch abenteuerlicher wird es, wenn Du (insofern es erlaubt ist) ein Nachtlager am See aufschlägst und Dich erst am nächsten Tag wieder auf den Nachhauseweg begibst.
  • Einem Flusslauf folgen: Kein Gebirge, kein See und keinen Wald in der Nähe, aber einen Fluss oder Bach? Folge doch einfach dem Flusslauf, bis es dunkel wird, schlag ein Nachtlager auf und fahr erst am nächsten Tag wieder nach Hause.
  • Burgen, Schlösser und Ruinen besuchen: Falls Du Dich mit etwas mehr Planung sicherer fühlst, recherchiere Burgen, Schlösser, Kirchen und Klöster oder Ruinen in der Nähe, die Du der Reihe nach besichtigen kannst. Damit es zum Mikroabenteuer wird: Geh zu Fuß oder nimm das Fahrrad und pack das Zelt für die Übernachtung im Freien ein.
  • Tourist in der eigenen Stadt sein: Apropos Sightseeing, überleg doch mal, was Du in Deiner eigenen Stadt alles noch nicht besichtigt hast – und arbeite die Liste nach und nach ab.

Übrigens: Auf dem Balkon übernachten, in einer anderen Stadt auf ein Konzert gehen oder in ein Restaurant gehen und wahllos ein Gericht bestellen – Mikroabenteuer kann alles sein!

TeamMagazin-Tipp: Probiere Dich aus!

Du musst Dich nicht Hals über Kopf ins Abenteuer stürzen: Probiere Dich lieber erst einmal aus und unternimm viele kleine Mikroabenteuer, bei denen Du Dich Schritt für Schritt an größere, aufregendere Trips herantastest.

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Mal was wagen: 6 Ideen für Fortgeschrittene

Falls Dich die Ideen noch nicht in Abenteuerstimmung versetzen, tun es vielleicht die folgenden, die etwas mehr Nervenkitzel versprechen:

  • Hochseilgarten: Besuche einen Hochseilgarten bzw. Kletterpark besuchen, vielleicht sogar mit ein paar anderen höhentauglichen und risikofreudigen Freund*innen.
  • Höhlen- oder Schluchtenwanderung: In vielen gebirgigen Gegenden gibt es Höhlen und Schluchten, die darauf warten, erkundet zu werden, am besten bei einer geführten Tour.
  • Canyoning, Surfen oder Rafting: Für Wassersportarten wie Surfen, SUP oder Wildwasserrafting muss man nicht bis ans Meer reisen - auch auf vielen Seen und Flüssen ist es möglich.
  • Ballonfahrt oder Helikopterflug: Fahrten im Heißluftballon oder Helikopter sind perfekt für alle Abenteuerlustigen, die die Natur aus der Luft erkunden wollen.
  • Tandemsprung, Paragliding oder Bungee-Jumping: Besonders mutige Abenteurer*innen können sich auch an Extremsportarten wie Bungee Jumping, Paragliding oder Tandemsprüngen versuchen.
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Geht auch kinderfreundlich: 6 Ideen für Familien mit Kindern

Viele der Abenteuertrips kann man auch mit Kindern unternehmen: eine Nachtwanderung durch den Wald, ein Zeltlager im Garten aufschlagen oder mit der Bahn an die Endhaltestelle fahren und die Gegend erkunden. Das Spielen, Entdecken und Toben im Freien – ohne Spielzeug, Smartphones oder Fernseher – ist wichtig für die kindliche Entwicklung ( → erfahre mehr). Hier sind fünf weitere kinderfreundliche Ideen für Mikroabenteuer:

  • Auf dem Balkon schlafen: Für die abenteuerliche Familienzeit in der Natur muss man nicht weit weg, es reicht schon, ein Nachtlager auf dem Balkon oder auf der Terrasse aufzuschlagen. Vor dem Schlafengehen könnt Ihr die Sterne beobachten!
  • Im Garten zelten: Schlagt das Zelt gemeinsam im Garten auf. Kuscheltiere, Gute-Nacht-Bücher, Snacks oder Spiele machen das Zeltmikroabenteuer perfekt!
  • Lagerfeuer machen: Bevor es in die Kuschelhöhle geht, könnt Ihr ein Lagerfeuer mit Würstchen, Stockbrot und Marshmallows machen.
  • Auf Spurensuche gehen: Sind es Reh- oder Wildschweinspuren? Der Wald ist auch für Kinder der perfekte Ort für Mikroabenteuer, aber auch um mehr über die Natur und ihre Lebewesen zu lernen. Außerdem kann man Blätter, Tannenzapfen und Kastanien sammeln oder über Baumstämme klettern und balancieren.
  • Tipis oder Feenhaus bauen: Mit Stöcken und Ästen, die im Wald oder Park rumliegen, kann man im Nu ein Tipi bauen. Das schult Kreativität, Ausdauer und grobmotorische Fähigkeiten. Eine Alternative sind Feenhäuser aus kleinen Stöckchen, Steinen, Moos oder Blättern.
  • Einen Parcours bauen: Eine Idee für schlechtes Wetter ist es, in der Wohnung eine kleine Parcoursstrecke zu aufzubauen. Denk dir Stationen aus, über die man hüpfen, klettern oder hindurchkriechen muss, mit Kartons, Stühlen und Decken, die Du zu Hause hast.

Nachgelesen: 3 Buchtipps über Mikroabenteuer

Ist Dein Interesse geweckt? Am besten suchst Du eine Buchhandlung Deines Vertrauens auf, denn in den Büchern von routinierten Mikroabenteur*innen findest Du noch viele mehr hilfreiche Tipps sowie Ideen für Deine Abenteuerausflüge:

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Alastair Humphreys Microadventures

Der Brite Alastair Humphreys ist Abenteurer durch und durch: Mit 8 Jahren bestieg er die Yorkshire Three Peaks, mit 14 Jahren fuhr er mit dem Fahrrad quer durch England. Tausende Wanderungen, Kletter- und Radtouren später, kürte ihn die National Geographic 2012 zum Abenteurer des Jahres. Zwei Jahre später erschien sein Buch Microadventures, in dem er den Begriff der Mikroabenteuer prägte. Es ist ein praktischer Leitfaden mit Ideen, Tipps und Ratschlägen sowie über 150 atemberaubende Fotos.

Alistair Humphrey: Microadventures, New York: HarperCollins, 2014

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Christo Foerster Mikroabenteuer – Das Praxisbuch

Christo Foerster, der Chefredakteur der deutschen Ausgabe von Men's Fitness war, begeistert sich seit 2017 mit Mikroabenteuern und verbreitete die Idee in Deutschland. Seine Bücher Raus und machen: Mikroabenteuer berichten in drei Bänden von seinen Erlebnissen vor der Haustür, skizzieren Touren für Städte, Berge und Wälder und geben praktische und motivierende Tipps. Auch sein Podcast FREI RAUS, der wöchentlich erscheint, ist hörenswert.

Christo Foerster: Mikroabenteuer – Das Praxisbuch, Raus und machen, Bd. 1, Hamburg: HarperCollins, 2020.

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Jana und Patrick Heck Ausgebüxt

In ihrem Buch Ausgebüxt zeigen Jana und Patrick Heck, dass Abenteuer etwas für jedes Alter ist. Mit ihren praktischen Tipps, spielerischen Motivationsideen und hilfreichen Packlisten für die Mikroabenteuer mit Kindern helfen sie, das gemeinsame Draußensein als Familie zu planen. Die über 40 Ideen sind etwas für alle Jahreszeiten, zwischendurch, einen ganzen Tag oder den nächsten Urlaub.

Jana Heck, Patrick Heck: Ausgebüxt, Kiel: MALIK Verlag, 2021

Das kleine FAQ zu Mikroabenteuern

In Deutschland ist Wildcamping, das heißt das Zelten im Freien, grundsätzlich nicht erlaubt. Zelten darf man nur auf Flächen und Plätzen, die dafür ausgewiesen sind. Hier sind drei praktische Tipps für Übernachtungen im Freien:

  • Informiere Dich im Waldgesetzt des Bundeslandes, was geht und was nicht geht. In Brandenburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern darf man beispielsweise wild campen, wenn man "nicht motorisiert" unterwegs ist – perfekt für Mikroabenteuer mit dem Rad, der Bahn oder zu Fuß.
  • An vielen Wanderwegen gibt es offene Schützhütten, in denen Du Dein Nachtlager aufschlagen kannst. Recherchiere vorab, ob eine der Hütten auf der Route liegen.
  • Ein letzter Tipp: Biwakieren und Lagern, das heißt ohne Zeit in der freien Natur übernachten, ist an vielen Orten oft nicht klar geregelt. Außer in den Bergen: Hier gilt es als Wildcampen und ist nicht gestattet.

Für ein Mikroabenteuer solltest Du nur das Nötigste einpacken – schließlich ist die Idee, ohne viel Planung und Organisation etwas Spontanes zu unternehmen. Zur Grundausstattung gehören Zelt, Schlafsack und Isomatte, Smartphone mit Google Maps oder Wander-App zur Orientierung, Erste-Hilfe-Set, Taschenmesser und Taschenlampe sowie Trinkwasser und Snacks. Teste es einfach mal aus, was Du wirklich brauchst und was eigentlich überflüssiges Gepäck ist, zeigt sich mit der Zeit.

Mikroabenteuer sind eine Alltagsflucht in die Natur, auf die Du Acht geben solltest. Übernachte nicht in Naturschutzgebieten, mache bei Waldbrandgefahr kein Lagerfeuer und lass keinen Müll in Wald und auf Wiesen zurück. Nimm auch Rücksicht auf Wildtiere, bleib auf den Pfaden und Wanderwegen und achte auf die ausgewiesenen Schilder.

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Quellen:

¹ ² Christo Foerster, deutscher Abenteurer, Autor und Podcaster. Passend dazu gibt es die dreiteilige Buchreihe "Raus und machen", die sich mit Mikroabenteuern beschäftigt, mehr Informationen findest Du auch auf seiner Website.

³ Farrow, Washburn: A Review of Field Experiments on the Effect of Forest Bathing on Anxiety and Heart Rate Variability, in: Global Advances in Health and Medicine. 2019 (8), aufgerufen am 30.05.2023.

Bilder von Tyler Olson via Shutterstock, Lionello DelPiccolo, Lindsey Erin und Markus Spiske via Unsplash.