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Tipps und Ideen für außerschulische Aktivitäten

Die Freizeit nach der Schule sinnvoll nutzen

Tipps und Ideen für außerschulische Aktivitäten

MagazinBildungAußerschulische Aktivitäten

🕐 LESEZEIT ≈ 8 min.

Sind die Hausaufgaben gemacht, wissen viele Schulkinder nichts mit sich anzufangen. Regelmäßige Freizeitaktivitäten sind allerdings wichtig – für den Ausgleich zum Schulalltag, aber auch für die Entwicklung der Kinder. In diesem Artikel erklären wir, warum außerschulische Aktivitäten wichtig sind und geben Ideen und Tipps für das passende Hobby nach der Schule mit.

Was sind außerschulische Aktivitäten?

Die Schule ist aus, die Hausaufgaben sind gemacht – was nun? Umfragen zeigen, dass Kinder und Jugendliche nach der Schule mehr Zeit für Hausaufgaben, familiäre oder häusliche Pflichten oder Mediennutzung aufwenden, als für eigentliche Freizeitaktivitäten, bei denen sie richtig entspannen und abschalten können.¹ Damit Kinder einen Ausgleich zum Schulalltag finden, gibt es an Schulen, anderen Schulen, Sportclubs, Kunst- und Musikschulen, Kulturvereinen oder Kinder- und Jugendzentren Angebote zur Freizeitgestaltung nach dem Unterricht. Bei den sportlichen, kreativen, akademischen, wissenschaftlichen oder sozialen Tätigkeiten geht es darum, Interessen, Fähigkeiten und Begabungen in verschiedenen Bereichen zu fördern. Nicht zuletzt deshalb tragen die außerschulischen Aktivitäten einen wichtigen Teil zur Persönlichkeitsentwicklung des Kindes bei – fördern etwa das Selbstwertgefühl, das Verantwortungsbewusstsein oder die Teamfähigkeiten. Wofür man sich auch entscheidet, am wichtigsten ist es, einen Ausgleich zum Schulalltag zu finden und sich bei Hobbys, die Spaß machen, auf etwas anderes als auf Lernen, Schulnoten und Hausaufgaben machen zu konzentrieren.

3 Tipps, um die passende Freizeitaktivität nach der Schule zu finden:

  • Fragen stellen: Ist das Kind sportlich und bewegt sich gerne? Ist es musikalisch, singt gern oder interessiert sich für ein Instrument? Interessiert es sich besonders für bestimmte Fächer wie Mathe, Physik oder Deutsch? Beantwortet gemeinsam diese Fragen, um herauszufinden, wofür bereits ein Interesse oder eine Begabung vorhanden ist.
  • Probieren geht über Studieren: Das Angebot an Freizeitaktivitäten ist riesig und Kinder haben oft mehr als nur ein Interesse. Damit sich Kinder nicht kopfüber in ein neues Hobby stürzen, kann es hilfreich sein, ein, zwei Optionen auszuprobieren. Nutzt am besten Schnupperkurse, die viele Sportvereine, Jugendzentren oder Musikschulen anbieten. Ein entscheidender Vorteil: Kosten für Zubehör wie Sportequipment, Teamoutfits oder Musikinstrument kommen erst auf Euch zu, wenn eine endgültige Entscheidung gefallen ist.
  • Abwarten: Plant etwas Zeit ein, um die Optionen auszuprobieren. Es kann bis zu sechs Monate dauern, bis feststeht, dass sich für das richtige Hobby entschieden wurde. Am wichtigsten ist, dass Kinder sich nicht verpflichtet fühlen, langfristig etwas zu machen, was ihnen nicht gefällt.

6 Gründe, die für Aktivitäten nach der Schule sprechen

Ob sportlich, kreativ, akademisch, wissenschaftlich oder sozial, von Schulen oder privat organisiert, es gibt noch einige Gründe, die für außerschulische Aktivitäten sprechen. Wir stellen Dir fünf positive Effekte vor, die Dich endgültig davon überzeugen, Dich für eine Freizeitaktivität nach der Schule zu entscheiden.

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Gleichen den stressigen Schulalltag aus

Der wichtigste Aspekt von außerschulischen Aktivitäten - und Hobbys im Allegemeinen - ist der Ausgleich, den diese zum oft stressigen Schulalltag schaffen. Nachdem der Unterricht beendet, Hausaufgaben und andere Verpflichtungen erledigt sind, können Kinder und Jugendliche im Sportverein, in der Musikschule, bei in der Theater-AG oder im Mal-Kurs abschalten und sich auf ganz andere Dinge konzentrieren. Da sich durch die Schule rund 40 Prozent der Schüler*innen oft oder sehr oft gestresst fühlen², können sinnvolle Freizeitbeschäftigungen nach dem Unterricht den Stress ausgleichen. In diesem Sinne sind außerschulische Aktivitäten gut für die Gesundheit und haben unterschiedliche positive Effekte auf das seelische und körperliche Wohlbefinden der Kinder. So wirkt das Spielen eines Musikinstrumentes entspannend, das Training im Sportverein kann helfen, aufgestaute Wut loszuwerden.

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Unterstützen die Persönlichkeitsentwicklung

Sag mir, welche Hobbys Du hast, und ich sag Dir, wer Du bist. Ganz so funktioniert es nicht, vielmehr ist es andersrum, denn Freizeitaktivitäten tragen viel zur Kompetenz- und Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen bei.³ Wer sich nach der Schule in ein Team einfügt, unterschiedlichen Menschen begegnet und sich mit verschiedenen Themen auseinandersetzt, bildet verschiedene soziale Kompetenzen aus – etwa Selbstdisziplin, Eigenverantwortung, Toleranz, Teamfähigkeit oder Kompromissbereitschaft. Immer öfter wird auf außerschulische Aktivitäten Wert in Lebensläufen gelegt. Über die erlernten Fachkompetenzen hinweg sagen sie viel über die persönlichen Fähigkeiten, Eigenschaften und Verhaltensweisen der Bewerbenden aus. Letztendlich kann es also auch ein Pluspunkt in einer Bewerbung für Praktika, Ausbildungsplätze, Unis, Stipendien oder Jobs sein, in der Schulzeit in einem Verein, einer AG oder einem sozialen Engagement aktiv gewesen zu sein.

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Verhelfen zu neuen Freundschaften

Im Schulunterricht sind Kinder und Jugendliche in ihrem Klassenverband, es gibt Cliquen und Freundeskreise, weshalb es oft schwer ist, neue Freundschaften zu schließen. Wer an außerschulischen Tätigkeiten teilnimmt, hat die Möglichkeit, neue Menschen kennenzulernen und unter ihnen Freunde zu finden. Gerade Kids, die zurückhaltender sind, haben es in Sportvereinen, AGs und Clubs leichter, weil sie über gemeinsame Interessen zueinanderfinden. Die Kontakte, die Kinder in diesen Angeboten knüpfen, können ein Netz bilden, das ihnen Gemeinschaftsgefühl, Selbstvertrauen und Sicherheit vermittelt. Ob Trainer*innen oder Teammitglieder: Kinder lernen in ihrer Freizeit, mit Menschen verschiedenen Alters, Geschlechts und Herkunft umzugehen. Auch das stärkt die Persönlichkeit und die Identität des Kindes.

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Fördern Interessen und Begabungen

Mathe, Englisch oder Sport: Was man in der Schule lernen bzw. machen muss, kann man sich nicht aussuchen. Liegen Schulkindern bestimmte Fächer nicht, bleibt ihnen oft nur Nachhilfe, was zu noch mehr Frust und Schulstress führen kann. In der lernfreien Zeit kann man sich allerdings aussuchen, welchen Hobbys man nachgeht und bestimmte Fähigkeiten und Begabungen fördern. Wer ein besonderes Talent für Fächer wie Mathematik oder Biologie hat, sich für Programmieren interessiert, gern Teamsportarten wie Volleyball spielt oder leidenschaftlich gern bastelt, turnt oder reitet, findet für all diese Interessen das passende Angebot in Vereinen, an Schulen oder anderen öffentlichen Einrichtungen. Letztendlich kann es für die spätere Jobsuche sogar von Vorteil sein, bereits seit Jahren einem bestimmten Hobby nachzugehen.

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Sorgen für Spaß

Last but not least: der Spaßfaktor! Eigentlich ist der Spaß an der Sache das wichtigste Kriterium bei Wahl der außerschulischen Aktivitäten und sollte von Anfang an im Fokus stehen. Denn: Nur wenn sich Kinder wirklich auf die Freizeitbeschäftigungen nach der Schule freuen, können sie ein Ausgleich sein, bei dem sie wirklich abschalten, Stress abbauen und auf ganz andere Gedanken kommen. Gitarre spielen lernen, in Theater-AGs schauspielern, als Pfadfinder die Natur erkunden: Wählt etwas, was bereits Spaß macht und wofür schon ein Interesse oder eine Begabung existiert. Das trägt dazu bei, dass Kinder von Anfang an kleine und größere Erfolge verbuchen und so mit mehr Begeisterung an die Sache gehen. Langfristig hilft es, dass sie am Ball bleiben und nicht schon nach zwei Wochen wieder das Interesse verlieren.

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Für außerschulische Aktivitäten gibt es nicht nur gute Gründe, sondern auch einen Haken. Denn der gute Wille, besondere Interessen und Fähigkeiten zu fördern, führt bei den Kindern oft zu Überforderung. Ist der Terminplan der Kinder nach der Schule zu sehr organisiert, kann das die Entwicklung und das Wohlbefinden beeinflussen. Zwischen Schule, Hausaufgaben und Tätigkeiten in Vereinen, Clubs oder Musikschulen bleibt oft zu wenig Zeit für soziales Miteinander, freies Spiel und Naturerfahrung – so eine repräsentative Umfrage von Forsa im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes. Kinder brauchen Zeit, sich zu entspannen, abzuschalten und sich zu langweilen. Besonders Langeweile ist wichtig, da es Freiräume zum spontanen Spielen bietet und die Fantasie fördert. Lernen Kinder mit Langweile umzugehen, lernen sie kreativ zu werden und ihre Zeit selbst zu gestalten.

8 Ideen für sinnvolle Freizeitaktivitäten nach der Schule

Noch auf der Suche nach einer sinnvollen außerschulischen Aktivität? Wir haben einige Ideen für Freizeitaktivitäten nach der Schule und ihre Vorteile zusammengestellt:

junge mit seiner klavierlehrerin

Musikschule

Eine der beliebtesten außerschulischen Aktivitäten ist das Lernen eines Instruments in einer Musikschule oder bei privaten Musiklehrer*innen. Gitarre, Klavier oder Schlagzeug: Musizieren hilft beim Stressabbau und beim Entspannen, stärkt die Konzentration und das Gehör. Wer bereits früh lernt, ein Instrument zu spielen und dranbleibt, hat ein besseres verbales Gedächtnis. Studien zeigen auch, dass das Musizieren Spuren im Gehirn hinterlässt und akustische und sprachliche Fähigkeiten verbessern kann. Das hilft nicht nur beim Musikmachen, sondern unter anderem auch beim Sprachenlernen.⁴ Andere beliebte musikalische Hobbys sind Tanzen, Ballett, das Singen (beispielsweise im Chor) oder das gemeinsame Musizieren in einer Band.

gruppe von jungen mädchen in sportklamotten

Sportvereine

Verborgene Talente, die im Schulsport zu kurz kommen, können bei außerschulischen Aktivitäten ausgelebt werden – ob beim Turnen und Tanzen oder beim Volleyball- und Fußballspielen. Wählt man eine Sportart als Freizeitaktivität nach der Schule, schlägt man gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe: Sport ist gut für die körperliche und mentale Gesundheit, fördert die Persönlichkeit des Kindes und hilft, Schulstress abzubauen. Besonders Teamsportarten wie Volleyball oder Fußball sind beliebt, denn sie sorgen dafür, dass Kinder lernen, sich in eine Gruppe zu integrieren und sich mit ihren individuellen Stärken in eine Mannschaft einzubringen. Bietet die Schule keine Einzel- oder Teamsportarten als außerschuliusche Aktivitäten an, findet man umso mehr Angebote bei Sportvereinen, die eigentlich immer nach Nachwuchstalenten suchen.

pfadfinder gruppe von kindern

Pfadfinder

Die Pfadfinderbewegung begann im 19. Jahrhundert in England, die schon damals als nicht-politische Erziehungsbewegung für junge Menschen gedacht war. Inzwischen gibt es überall auf der Welt, auch in Deutschland, Verbände, in denen Kinder von 5 bis 16 Jahren aktiv sind. In regelmäßigen Gruppentreffen, Zeltlagern oder Fahrten wird gebastelt, gewerkelt, musiziert und die Natur erkundet. Außerdem gehört gesellschaftliches Engagement zum Pfadfindertum, beispielsweise in Form von Hilfs- oder Müllsammelaktionen. So lernen Kinder frühzeitig Verantwortung zu übernehmen, für sich, für andere und für die Umwelt.

Weitere Ideen

  • Zeichen-, Mal- und Bastelkurse: Wer ein Talent für Kreatives hat, kann es in Zeichen-, Mal- oder Bastelkursen ausleben. Sie sind gut für die Feinmotorik, verbessern die Auge-Hand-Koordination und helfen bei der Konzentration und beim Stressabbau. Kurse wie diese werden oft von Lehrer*innen an der Schule organisiert, aber auch an sozialen Einrichtungen wie Kinder- und Jugendzentren angeboten.
  • Theater- oder Musicalclubs: Drama oder Musical Clubs gehören an US-amerikanischen Highschools fest zum Nachmittagsprogramm der Schüler*innen. In Deutschland sind sie noch etwas seltener. Kinder und Jugendliche, die sich für Schauspiel, Gesang und Tanz interessieren, sollten die Chance allerdings nutzen – oder mit engagierten Lehrer*innen und interessierten Klassenkamerad*innen selbst Clubs und AGs ins Leben rufen.
  • Wissenschaftsclub: Auch aus den USA kommt der Trend, nach der Schule Aktivitäten mit einem akademischen bzw. wissenschaftlichen Hintergrund anzubieten. Streng genommen sind es keine außerschulischen Aktivitäten, weil man sich nach dem Unterricht noch mit Inhalten wie Mathe, Literatur, Informatik oder Chemie beschäftigt. Doch wer besondere Begabungen in Sprachen, Natur- oder Geisteswissenschaften hat, kann sie in den AGs beim Rechnen, Programmieren, Experimentieren, kreativen Schreiben oder Debattieren ausbauen.
  • Schülerzeitung: Ein Klassiker ist auch das Engagement bei der Schülerzeitung – als Redakteur*in, als Fotograf*in oder als Grafiker*in. Wer beruflich in eine dieser Richtungen gehen will, kann bei der Schülerzeitung erste Erfahrungen sammeln, die in Bewerbungen einen guten Eindruck machen.
  • Soziale Engagements: Besonders gut aufgestellte Schulen ermöglichen es ihren Schüler*innen auch, sich sozial zu engagieren – etwa in Umweltprojekten, beim Sanitätsdienst oder für eine rassismusfreie Schule. Findet man diese Angebote nicht an der eigenen Schule, lohnt sich der Blick hin zu Kinder- und Jugendzentren, Hilfs- und Wohlfahrtorganisation, Johanniter, DRK & Co.

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Quellen:

¹ Deutsches Kinderhilfswerk: Repräsentative Umfrage zum Weltspieltag am 28. Mai 2019: Langeweile tut Kindern gut, Medien stehen Spielen im Weg, aufgerufen am 09.08.2022

² DAK Gesundheit: Kinder- und Jugendgesundheit in Schulen, Ergebnisbericht 2020/2021, aufgerufen am 09.08.2022.

³ Züchner, Arnoldt: Schulische und außerschulische Freizeit- und Bildungsaktivitäten. Teilhabe und Wechselwirkunge, in: Ganztagsschule: Entwicklung, Qualität, Wirkungen. Längsschnittliche Befunde der Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen (StEG), Weinheim, Basel: Beltz Juventa, 2011, S. 267-290. Online abrufbar, aufgerufen am 09.08.2022.

⁴ Tierney, Krizman, Kraus: Music training alters the course of adolescent auditory development, Psychologial and Cognitive Scienes 112 (32), 2015, aufgerufen am 11.08.2022.

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