Der Mythos, der sich am hartnäckigsten hält, ist der vom sozial vereinsamten Nerd, der in seine Wohnung zurückgezogen rund um die Uhr Computer- und Videospiele spielt, Klingonisch, aber nicht mit anderen Menschen sprechen kann. Doch zeichnet sich ein völlig anderes Bild: Obwohl der Anteil der Videospielenden in der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen über 70 Prozent beträgt, sind 29 Prozent der Spielenden älter als 50 Jahre.¹ Auch, wer glaubt, bei Gamern handle es sich nur um Jungen und Männer, irrt: Eine aktuelle Studie ergab, dass es in Deutschland rund 16,5 Millionen weibliche Computerspielerinnen gibt.² Bei rund 34 Millionen Spielenden in Deutschland entspricht das der Hälfte!
Mit dem Vorurteil des introvertierten Nerds räumt eine Umfrage von TikTok und YouGov auf. Die Studie ergab, dass die Gaming-Community sozial engagiert, beruflich und privat ambitioniert ist. Jeweils 80 Prozent der Befragten gaben Familie, Freundschaft und Partnerschaft als wichtige Faktoren für die eigene Lebensqualität an. Außerdem konnte die Studie zeigen, dass Video- und Computerspiele nicht die einzige Freizeitbeschäftigung ist. Viele Gamende engagieren sich gesellschaftlich oder politisch und nutzen Gaming als Möglichkeit, nützliche Skills zu erwerben. Dazu gehören strategisches und analytisches Denken, Stressresistenz, Teamfähigkeit oder Kreativität.